Marcel Cerdan war ein französischer Profiboxer und Weltmeister im Mittelgewicht von 1948 bis 1949. Viele Boxexperten sehen ihn als den größten Boxer Frankreichs an und darüber hinaus als einen der besten Boxer, die das Boxen auf dem afrikanischen Kontinent gelernt haben. Cerdan wurde in Algerien geboren und bestritt viele Kämpfe in Algerien und Marokko. Sein Leben war geprägt von seinen sportlichen Erfolgen, seinem gesellschaftlichen Lebensstil und schließlich von der Tragödie, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen.

Cerdan schlug am 21. September 1948 im Kampf um den WM-Titel den US-Amerikaner Tony Zale, bekannt insbesondere durch seine drei Kämpfe gegen Rocky Graziano, von denen Zale zwei gewann. Das Ring Magazine zeichnete den Kampf zwischen Cerdan und Zale zum Kampf des Jahres 1948 aus. Im selben Jahr wurde Cerdan von der Sportzeitung L’Équipe zu Frankreichs Sportler des Jahres gewählt.

Während seiner kurzen Zeit als Weltmeister wurde Cerdan zu einer bekannten Person in der Pariser Szene. Obwohl er verheiratet war und drei Kinder hatte, hatte er eine Affäre mit der berühmten Sängerin Édith Piaf. Die Affäre dauerte vom Sommer 1948 bis zu seinem Tod im Herbst 1949. Piaf widmete Cerdan eines ihrer berühmtesten Lieder, Hymne à l’amour.

Cerdan verlor den Titel in seiner ersten Titelverteidigung gegen Jake LaMotta. In der ersten Runde wurde Cerdan in einer Ringkampfeinlage an der Schulter verletzt und konnte nur noch mit einem Arm kämpfen. In Runde zehn gab er dann auf.

Es sollte der letzte Kampf in Cerdans Leben sein. Es wurde ein Vertrag für einen Rückkampf unterzeichnet und Cerdan begab sich dafür ins Trainingslager, aber bevor das Lager begann, flog er nach New York, um Piaf zu besuchen, die dort sang. Die Maschine stürzte beim Anflug auf den Zwischenlandeflughafen Santa Maria auf den Azoren ab.

Seine Kampfbilanz liegt bei 110 Siegen in 114 Kämpfen bei 4 Niederlagen.

Cerdan wurde 1991 in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen.