Oscar de la Hoya (*1973)

Oscar de la Hoya (*1973)

Text von Dan Rafael

Es gab nur wenige Boxstars, die größer waren als Oscar De La Hoya, der von Mitte der 1990er bis weit in die 2000er Jahre hinein das Gesicht des Boxsports repräsentierte. In seiner Blütezeit war er einer der besten Faustkämpfer der Welt, stellte Pay-per-View-Rekorde auf, kämpfte gegen das „Who-is-Who“ der Ära und holte unglaubliche zehn Weltmeistertitel in der damaligen Rekordzahl von sechs Gewichtsklassen: Juniorleichtgewicht, Leichtgewicht, Juniorweltergewicht, Weltergewicht, Juniormittelgewicht und Mittelgewicht. 2014 wurde er im ersten möglichen Wahlgang in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen. Ausgestattet mit einem vernichtenden linken Haken, Schnelligkeit, Können und einem fanfreundlichen Stil, ganz zu schweigen von seinem Millionen-Dollar-Lächeln, das normale Sportfans zu seinen Veranstaltungen lockte und Frauen in Verzückung versetzte, eroberte der „Golden Boy“ aus East Los Angeles den Profiboxsport im Sturm, nachdem er 1992 die olympische Goldmedaille gewann, kurz nachdem seine Mutter an Brustkrebs gestorben war. Trotz all der Titel, die er errang, trotz der vielen Großereignisse, die als Super Bowl des Boxsports galten, und trotz des vielen Geldes, das er in seiner Karriere verdiente, wird De La Hoya sicher sagen, dass das, was ihn am meisten mit Stolz erfüllt, ist, dass er sich nie vor jemandem gedrückt hat. Er hat einige der großen Kämpfe gewonnen, darunter gegen Fernando Vargas, Ike Quartey, Pernell Whitaker, Julio Cesar Chavez (2x), Arturo Gatti, Ricardo Mayorga, Hector Camacho und gegen andere, und er vereinte die Titel im Juniormittelgewicht und Leichtgewicht. Und obwohl er auch einige große Kämpfe gegen Manny Pacquiao, Floyd Mayweather (im damals höchstdotierten Kampf der Boxgeschichte), Bernard Hopkins (im allerersten unangefochtenen Titelkampf mit vier Gürteln), Shane Mosley (2x) und Felix Trinidad (in einer der umstrittensten Entscheidungen aller Zeiten) verlor, stand De La Hoya, der am Ende eine Bilanz von 39:6 bei 30 K.o.-Siegen vorweisen kann und sich nach der Niederlage gegen Pacquiao 2008 in den Ruhestand zurückzog, allen namhaften Gegnern gegenüber, gegen die ihn die Fans sehen wollten. Nach seiner Karriere im Ring ist De La Hoya dem Sport als Gründer und CEO von Golden Boy Promotions, einem der weltweit führenden Boxställe, treu geblieben.

Oscar de la Hoya (*1973)
Original
1997
LeRoy Neiman
58 x 43 cm
Acryl & Emaille auf Leinwand

Das Kunstwerk war auf der Titelseite des offiziellen Programms für den Kampf Oscar de la Hoya gegen Oba Carr abgebildet und zudem die Posterbeilage zum offiziellen Programm für den Kampf Oscar de la Hoya gegen Julio Cesar Chavez II.