Wie legendär war eigentlich Sugar Ray Robinson? Man hört oft von Boxern, dass sie „pound-for-pound“, also quasi gewichtsklassenübergreifend, die Besten der Welt sind oder auf der „p4p“-Rangliste geführt werden. Dieser Terminus wurde vor Jahrzehnten eingeführt, um das außerordentliche Talent und die Qualitäten von Robinson mit denen eines Schwergewichtsweltmeisters zu vergleichen, wenn beide in der gleichen Gewichtsklasse geboxt hätten. Die Amateurbilanz des als Walker Smith junior geborenen Robinson, der seinen Spitznamen von einem Boxjournalisten erhielt, der ihn schon zu Beginn seiner Karriere als „zuckersüß“ bezeichnete, wird in der Regel mit 85 Siegen und null Niederlagen angegeben, 69 durch K.o. (davon 40 in der ersten Runde). Als Profi gewann er fünfmal den Weltmeisterschaftstitel im Mittelgewicht und war Champion im Weltergewicht zu einer Zeit, als es pro Gewichtsklasse nur einen Weltmeistertitel und lediglich acht Gewichtsklassen gab. Er war ein Universaltalent und wird gemeinhin als bester Boxer bezeichnet, der sich jemals ein Paar Boxhandschuhe übergestreift hat. Robinson war schnell und technisch versiert, konnte sowohl in der Vorwärts- wie in der Rückwärtsbewegung boxen, verfügte über eine gewaltige Schlagkraft in beiden Fäusten und besiegte während seiner Karriere zwischen 1940 und 1965 einige der berühmtesten Boxgrößen. Er hatte eine Kampfbilanz von 174 Siegen (davon 109 durch K.o.), 19 Niederlagen und sechs unentschieden, 15 seiner Niederlagen musste er zwischen 1957 und 1965 hinnehmen, zehn davon, als er das Alter von 40 Jahren bereits überschritten hatte. Robinson wurde in die International Boxing Hall of Fame (IBHOF) aufgenommen, mehrfach als weltbester Boxer des Jahres ausgezeichnet, von der Zeitschrift The Ring zum Boxer des Jahrzehnts der 1950er Jahre gekürt und von Associated Press zum besten Mittelgewichts- und Weltergewichtsboxer des 20. Jahrhunderts gewählt. Er besiegte eine Reihe von Kämpfern, die ebenfalls in der Hall of Fame vertreten sind, darunter Henry Armstrong, Kid Gavilan, Carmen Basilio, Jake LaMotta (5:1 in einer epischen Faustkampf-Saga), Rocky Graziano, Gene Fullmer und Fritzie Zivic. In den ersten 40 Kämpfen seiner Karriere blieb Robinson ungeschlagen, bevor er gegen LaMotta in einem Nicht-Titelkampf verlor. Danach gewann er seine nächsten 91 Kämpfe in Folge und kam auf eine beeindruckende Bilanz von 131:1.