Tyson Fury vs Mike Tyson

Tyson Fury vs Mike Tyson

„Dreamfight“

Von Dan Rafael

Es war der 27. Juni 1988 in der Boardwalk Hall in Atlantic City, New Jersey, als Mike Tyson Michael Spinks in 91 Sekunden besiegte, um seinen Titel als unumstrittener Schwergewichtsweltmeister zu verteidigen und sich den linearen WM-Titel in dem bis dato höchstdotierten Kampf der Boxgeschichte zu sichern. Es war der Abend, an dem Tysons legendäre Karriere als „bösester Mensch auf dem Planeten“ ihren Höhepunkt erreichte. Ein Mike Tyson in dieser Form hätte wohl jeden Boxer besiegt, der jemals im Faustkampf aktiv war. Knapp zwei Monate später, am 12. August 1988, erblickte Tyson Fury drei Monate zu früh das Licht dieser Welt. John Fury, sein Vater und selbst ehemaliger Profiboxer, nannte seinen Sohn Tyson nach Mike, weil er überzeugt davon war, dass sein Junge ein Kämpfer war wie der seinerzeit amtierende Schwergewichtsweltmeister. Tyson Fury überstand nicht nur die Frühgeburt unbeschadet, sondern wuchs auch zu einer imposanten Erscheinung heran und trat schließlich als Schwergewichtsweltmeister in die Fußstapfen von Mike, beide inzwischen Helden ihrer jeweiligen Epoche. Fantasiekämpfe sind immer ein Teil des Box-Entertainment, nichts heizt die Emotionen mehr an als Diskussionen und Debatten darüber, wer einen solchen Schlagabtausch gewinnen könnte, bei dem die richtige Antwort unmöglich zu ermitteln ist. Mike Tyson gegen Tyson Fury gehört mit Sicherheit in die Rubrik der verlockendsten Fantasiekämpfe. Wer würde in Höchstform gewinnen? Der pfeilschnelle „Iron Mike“, der so viele Gegner eingeschüchtert hatte, bevor sie überhaupt in den Ring traten, darunter einige, die ihm an Statur überlegen waren? Und zwar, noch bevor er auf dem Weg zum sicheren K.o. mit beiden Fäusten einen Wirkungstreffer nach dem anderen landete. Oder der deutlich größere „Gypsy King“, ein unverwüstlicher Kämpfer mit enormer Grundschnelligkeit, außergewöhnlicher Schlagkraft und beeindruckender Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit für einen Mann von 2,06 m und gut 122 kg, der vielleicht zu Boden geht, aber immer wieder aufsteht und sich erbittert zur Wehr setzt? Die richtige Antwort – sie bleibt unserer Fantasie überlassen.

Fury vs Tyson
Original
2020
Richard T. Slone
Acryl auf Leinwand
91 x 61 cm

Das Original ist von Tyson Fury unterschrieben.

Das Kunstwerk ist auf der Titelseite des Ring Magazine, Juli 2020, abgebildet.